Dass man bei Voith in Sachen Schiene auch mitten in der weltweiten Krise alle Hände voll zu tun hat, zeigte sich bei der Einweihung.
Trotz Ministerpräsident, Vorstand und VIPs wurde die Arbeit in der Fabrik nicht eine Minute unterbrochen.
Dem Unternehmen kann das nur recht sein: Eine „einzigartige Produktion“ nehme Voith in Mergelstetten auf, lobte Vorstandschef Dr. Hubert Lienhard. Das Werk beweise, dass Voith ein „Global Player mit dem Herz in Baden-Württemberg“ sei – aber auch, dass man hier in der Lage sei, wettbewerbsfähig für den Weltmarkt zu produzieren.
„Heidenheim wird die weltweit erste Adresse für Schienengetriebe werden“, so Lienhards Überzeugung – und dass die Fabrik tatsächlich schon jetzt auf Jahre zu tun hat und eben einen neuen Großauftrag erhielt (siehe folgende Seite) dürfte den Voith-Chef nicht wundern: Riesenstädte, die unter ihren Verkehrsmassen ächzen und schon allein deshalb auf Schienenverkehr setzen, seien ein „Megatrend“ – ob in Delhi, Sao Paulo oder Shanghai. Daran ändere auch die Krise nichts, darum habe Voith auch jetzt investiert.
„Von Heidenheim liefern wir an die Schienen der Welt“, so Lienhard.
Den eigenen Konzernbereich Voith Turbo ganz wörtlich nahm dessen Chef Peter Edelmann: Allein Bau und Einrichtung der Fabrik in kaum acht Monaten sei eine gewaltige Leistung mit „TurboGeschwindigkeit“, so Edelmann.
„Ich bin stolz, was das Team geleistet hat.“ Zudem habe man den kompletten Umzug von 40 Maschinen und die Neuaufstellung von einem Dutzend weiterer Anlagen unter Volllast geleistet – der Umsatz steigt in dieser Zeit um 25 Prozent.
Edelmann erläuterte, wie die Gemeinschaftsleitung vieler Voithianer zu den verblüffenden Einsparungen und Effizienzsteigerungen geführt haben (siehe eigenen Beitrag): „Die Innovation ging hier nicht nur in die Produkte, sondern auch in die Prozesse.“ Dafür, so Edelmann, verneige er sich vor seinem Team.
„Schön, dass es neben geklauten Datenträgern auch Dinge gibt, die man feiern kann“ – mit launigen Seitenhieben auf seinen Ärger mit der „Steuersünder-CD“ startete Ministerpräsident Stefan Mappus bei seinem ersten Auftritt im Kreis Heidenheim seine Würdigung. In krisengeplagten Zeiten sei eine Investition wie die bei Voith ein Vielfaches wert. Das Land sei vom Abschwung äußerst heftig getroffen worden, könne nun aber darauf hoffen, auch beim langsamen Aufschwung wieder vorne dabei zu sein.
Viel Lob für Voith hatte Mappus im Gepäck – und eine ortstypische Zusammenfassung: „In der in dieser Gegend üblichen Untertreibung würde man wohl sagen: Ganz ordentlich.“ So viel Blumen brachten Mappus dann auch ein kleines Geschenk ein – Hubert Lienhard revanchierte sich mit einer Modellbahn-Version der Voith-Lok „Maxima“.