Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
17.12.09 23:00 Uhr Alter: 15 Jahre
Chaos am Bahnsteig?
Von: Waldemar Hirsch HZ
Nein, den Fahrplanwechsel wirft es nicht um, wenn die jahrelange Regelung, nach der nach Ulm auf Bahnsteig 1 und nach Aalen auf Bahnsteig 2 eingestiegen wird, aus welchen Gründen auch immer umgeworfen wird.

Aber die bei der DB für die organisatorische Abwicklung einer solchen Fahrplanänderung Verantwortlichen sollte es schon umwerfen, wenn Reisende desorientiert nach dem richtigen Zug zu suchen gezwungen sind, zumal der Bahnhof in Heidenheim über keinerlei Zielanzeigen verfügt, nach denen die Reisenden sich informieren könnten.

Inzwischen wurde auch aus Hermaringen über ein ähnliches Chaos berichtet (siehe Zeitungsbericht vom 17. Dezember). Das alles ist kein Ruhmesblatt für das Bahn-Management. Fahrpläne müssten doch vor ihrem Versand an die Haltepunkte gegengelesen werden. Aber dazu bräuchte man Personal. Und das wurde „weggespart“. Die Reisenden sind die Versuchskaninchen und müssen die Suppe auslöffeln.

Und noch etwas bleibt ein Ärgernis: Es gibt Reisende, die aufgrund ihres Alters, ihres Gepäcks oder sie begleitender Kinder nicht in der Lage sind, „mit Sack und Pack hektisch die Treppen der Unterführung hinab und wieder hinauf zum gegenüberliegenden Gleis zu spurten“.

Nicht auszudenken die Situation in Hermaringen, wo dann Gleise „im Direktverfahren“ überquert werden, um den richtigen Zug zu erwischen. Seit Jahren fordern Kreis- und Stadtseniorenräte, Oberbürgermeister und der frühere Abgeordnete Brunnhuber die Bahn auf, im Bahnhof Heidenheim für Förderhilfen zu sorgen. Fehlanzeige – aber stattdessen eine Zunahme von Zugbewegungen auf Gleis 2! Da wird ein Milliardenprojekt „Stuttgart 21“ aus der Wiege gehoben, aber das Bahn-Management ist unfähig, Planungsund Finanzmittel für eine in dieser Beziehung überhaupt nicht ins Gewicht fallende Investition bereitzustellen. Es ist unfähig, eine Fahrplanumstellung so zu organisieren, dass die geschilderten Abläufe in den Bereich der Fantasie verwiesen werden könnten. Dafür gibt es aber dann wieder eine Fahrpreiserhöhung (pardon: „Anpassung“)!