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22.11.09 15:23 Uhr Alter: 14 Jahre
Bundestagsabgeordneter Kiesewetter entwickelt zusammen mit den Bürgermeistern Handlungsschwerpunkte
Von: Erwin Bachmann HZ
Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist und bleibt Thema Nummer eins in Stadt und Kreis Heidenheim: Eine Region, die sich zwar gut aufgestellt sieht, aber auch in manch anderen Bereichen Nachholbedarf anmahnt.

BACHMANN Wo der Schuh drückt, wurde gestern bei einem vom neuen CDU-Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter einberufenen Forum deutlich. Im Konferenzraum der Technischen Schule Heidenheim hatten sich Bürgermeister, Ortsvorsteher und Vertreter aller Städte und Gemeinden des Kreises sowie des Regionalverbands Ostwürttemberg versammelt, um aktuelle Themen anzusprechen und Handlungsschwerpunkte für die Zukunft festzulegen. Mit diesem Gipfeltreffen löste Kiesewetter das Wahlversprechen ein, eine „Heiße-Eisen-Liste“ zu präsentieren, die zusammen mit den Entscheidungsträgern im Wahlkreis angegangen und abgearbeitet werden soll. Dieser Gedankenaustausch bleibt keine Eintagsfliege, sondern soll im Juni kommenden Jahres in gleicher Runde fortgesetzt werden.

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Wo der Schuh drückt, wurde gestern bei einem vom neuen CDU-Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter einberufenen Forum deutlich. Im Konferenzraum der Technischen Schule Heidenheim hatten sich Bürgermeister, Ortsvorsteher und Vertreter aller Städte und Gemeinden des Kreises sowie des Regionalverbands Ostwürttemberg versammelt, um aktuelle Themen anzusprechen und Handlungsschwerpunkte für die Zukunft festzulegen. Mit diesem Gipfeltreffen löste Kiesewetter das Wahlversprechen ein, eine „Heiße-Eisen-Liste“ zu präsentieren, die zusammen mit den Entscheidungsträgern im Wahlkreis angegangen und abgearbeitet werden soll. Dieser Gedankenaustausch bleibt keine Eintagsfliege, sondern soll im Juni kommenden Jahres in gleicher Runde fortgesetzt werden.

Ganz oben auf der Wunschliste steht die Verbesserung der Verkehrsanbindung der Region an Stuttgart und Ulm. Eine herausragende Rolle kommt dabei nach übereinstimmender Meinung der B 466 zu, deren teilweise dreispuriger Ausbau nun als vordringlicher Bedarf im Verkehrsentwicklungsplan verankert werden muss. Bei der B 492 geht es um den Lückenschluss zwischen Brenz und Hermaringen.

Für ein weiteres Problem zeichnet sich bereits eine konkrete Lösung ab: Wie der Landtagsabgeordnete Bernd Hitzler (CDU) gestern in der BürgermeisterRunde mitteilte, kann der dritte Bauabschnitt der Landesstraße 1164 zwischen Gussenstadt und Gerstetten im nächsten Jahr gebaut werden (siehe auch Bericht auf Seite 30 der heutigen Ausgabe).

Neben dem nach Einschätzung Hitzlers seit Jahrzehnten chronisch unterfinanzierten Straßenbau hat man auch den regionalen Bahnverkehr im Auge. Hier denkt man weiter langfristig, bleibt bei der Forderung nach zweigleisigem Ausbau und Elektrifizierung, die nach Darstellung von Landrat Hermann Mader die Fahrzeit von Aalen nach Ulm um 14 Minuten reduzieren würde. Mittelfristig geht es unter anderem darum, abendliche und nächtliche Taktlücken abzudecken, aber auch um Service-Verbesserungen wie beispielsweise die Fahrradbeförderung.

Gut positioniert sieht man sich mit dem Heidenheimer Tarifverbund im öffentlichen Personennahverkehr. Zukunftsaufgabe bleibt es, Übergänge zu den Bereichen in Richtung Norden und Osten zu schaffen.

Das Bemühen, den ländlichen Raum mit seinen Wirtschaftsstandorten besser anzuschließen, verfolgt nicht zuletzt das Ziel, die Arbeitsplätze und vor allem die jungen Leute in der Region zu halten. „Wir müssen alles tun, dass wir nicht überaltern“, sagte Kiesewetter gestern bei einer Pressekonferenz im Anschluss an den KommunalGipfel und würdigte in diesem Zusammenhang die in Heidenheim unternommenen Bemühungen um eine Aufwertung, wie sie im neuen Congress Centrum und in zahlreichen Bildungsinitiativen zu erkennen seien. Auch Landrat Hermann Mader sieht angesichts der demographischen Entwicklung die Notwendigkeit, gegenzusteuern, relativiert aber die statistische Darstellung: Diese weise für den Kreis Heidenheim die gleiche Altersstruktur wie Baden-Baden aus, berücksichtige aber nicht, dass die an der Dualen Hochschule Heidenheim studierenden jungen Menschen hier nicht angemeldet und demnach nicht erfasst sind.

Entwicklungschancen sieht man in den Rathäusern auch im schnellen Internet, wobei im Kreisgebiet eine uneinheitliche Abdeckung besteht. Hier will sich Roderich Kiesewetter beim Land für eine beschleunigte Zuschussgewährung einsetzen und auch das Gespräch mit der Telekom suchen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal stellt die medizinische Versorgung dar, die man im Blick auf die sich in der Zukunft abzeichnenden Praxisschließungen gerade im ländlichen Raum als gefährdet sieht.

Auch das Heidenheimer JobCenter war Thema des gestrigen Gedankenaustausches. Sowohl der Bundestagsabgeordnete als auch der Landrat und Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg plädierten in der gemeinsamen Pressekonferenz für den Erhalt der bisherigen Struktur, die sich bewährt habe. Dieses von einer Arbeitsgemeinschaft getragene Erfolgsmodell mit seinen vielen maßgeschneiderten Programmen solle man nicht begraben, forderte Landrat Mader, der sich klar gegen eine zentrale Steuerung ausspricht.

Ein zentrales, schon im Wahlkampf formuliertes Anliegen Kiesewetters stellt der Aufbau eines Netzwerkes all derer dar, die sich mit regenerierbaren Energien beschäftigen – ein großes Thema angesichts des hohen dreistelligen Millionenbetrages, der in diesem Raum jedes Jahr für Energie ausgegeben wird. Basis soll die Bildung einer Datenbank sein, wobei alle Wissensträger ins Boot geholt werden sollen, um die gemeinsame Sache in Form einer Arbeitsgemeinschaft voranzutreiben.

Der auf bürgerschaftliches Engagement setzende Politiker sieht nicht weniger als 600 bis 700 Firmen, Organisationen und Einrichtungen, die in diesem Zusammenhang angesprochen werden sollen. Dem Ziel, den Anteil regenerativ genutzter Energie von derzeit nur knapp zehn auf bis zu 40 Prozent zu erhöhen, will man auch durch die Schaffung eines Stiftungslehrstuhls Innovationsmanagement an der Hochschule Aalen näher kommen.

Allgemeine Zustimmung fand in der gestrigen Runde die deutliche Forderung Kiesewetters nach einem Ausbau West, der „eine Teilumsteuerung der Mittel in unsere Infrastruktur“ zur Folge haben müsse. Die Repräsentanten der Gemeinden und Städte sehen die finanzielle Belastbarkeit der Kommunen erreicht.

Am Schluss war es OB Bernhard Ilg, der die Politik aufforderte, alles zu tun, damit die in der Randlage dieses Raumes erreichten Verbesserungen Bestand haben, „die Leuchttürme nicht an Leuchtkraft verlieren“.

Schauplatz der gestrigen, mit so viel Zukunft befassten Veranstaltung war mit der Technischen Schule ein Ort, der die Zukunft vieler junger Menschen berührt. Darauf wies Schulleiter Siegfried Ramsayer hin, und dies nicht ohne Grund: „Wir sind gut aufgestellt, brauchen aber weitere Investitionen, damit junge Menschen ihren Platz in der Wirtschaft finden können.“