Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
27.09.09 18:58 Uhr Alter: 15 Jahre
Anmerkungen des VCD Heidenheim zur Fahrplankonferenz am 28. September 2009
Von: Reinhard Walloschke
Die Ergebniskonferenz nehmen wir zum Anlass, einige Anmerkungen zum Bahnverkehr in der Region zu machen.

1. (planmäßiger) Betrieb

2. Schnittstelle Fahrgast / Bahn

3. Unregelmäßigkeiten

4. Infrastruktur

5. Ausblick

 

1. Planmäßiger Betrieb:

Für Heidenheim nicht, aber für Langenau ist der neue Fahrplan ein Fortschritt. Heidenheims Fahrgäste müssen sich vom regelmäßigen Stundentakt verabschieden und sich auf wechselnde Abfahrtszeiten einstellen. Es bleibt zu hoffen, dass stets die beiden gleichen Minutenzeiten und auch immer das gleiche Gleis (Richtung Ulm also Gleis 1) genutzt wird.

Wir begrüßen die Beschleunigung und der größere Abstand der Frühzüge nach Ulm. Herzliches Dankeschön an die Fahrplanmacher für die Umsetzung der VCD-Idee.

 

 

2. Schnittstelle Fahrgast / Bahn

An der Brenzbahn wurden neue Automaten aufgestellt. Ohne jede merkbare Öffentlichkeitsarbeit seitens der Bahn. Die Nahver­kehrsautomaten wurden abgebaut. Es stehen jetzt teilweise weniger Automaten zur Verfügung. Die Bedienung ist im Vergleich zu den Vorgängerautomaten (Nahverkehr) sehr zeitaufwändig. Die Gefahr, keinen Fahrschein vor Abfahrt des Zuges zu bekommen ist deutlich gewachsen. Dazu stehen einige Automaten so, dass sie bei bestimmter Sonneneinstrahlung nicht zu bedienen sind.

Die Medien, die dem Fahrgast zur Verfügung stehen, sollen übersichtlich gestaltet sein, damit die gesuchte Verbindung schnell erfasst werden kann. Den – die drastische Wortwahl bitten wir nachzusehen – Gipfel des Gegenteils der Übersicht­lichkeit stellt der Fahrplanauszug der Verbindung Heidenheim – Stuttgart dar. Das Faltblatt hat 9 Seiten je Richtung. Der Herausgeber scheint nicht auf die Idee gekommen zu sein, die verschiedenen Phasen wegen der Bauarbeiten auch in verschiedenen Blättern darzu­stellen.

Sehr verwundert nehmen wir zur Kenntnis, dass anlässlich einer großen publikumswirksamen Veranstaltung des Gestüts Marbach in keiner Weise auf die Anreisemöglichkeit mit dem Ulmer Spatz hingewiesen wird. Es werden wieder tausende Menschen anreisen. Über 99 % mit dem Auto (so die letztjährige Beobachtung). So sieht die Ausrichtung von Landesdienststellen und – einrichtungen zum Schienenverkehr aus.

Kontrollen finden auf der Brenzbahn äuserst selten statt.

 

 

3. Unregelmäßigkeiten

Nach einem Triebwagenbrand in Tübingen wurde einige Tage später auf Anordnung des Eisebahnbundesamts eine größere Zahl von Triebwagen aus dem Verkehr gezogen. Wir haben mehrfach gegenüber der Bahn das Handling dieser Krise kritsiert. Die Antwort war höchst unbefriedigend, das heißt: Auf konkrete Fragen gab es keine Erwiderungen. Traurig ist unserer Ansicht nach, dass weder Fahrgäste noch die Öffentlichkeit über den Umfang der Ausfälle informiert wurde. Im Straßenverkehr ist es ganz selbstverständ­lich. Das können wir alle halbe Stunde im Radio hören!

Durch einen Bahnübergangunfall war die Strecke der Brenzbahn unterbrochen. Auch hier krankte es an der Kommunikation: z. B. im Internet fuhren die Züge noch planmäßig. Für Fahrgäste gab es durch die Unterbrechnung eine Reisezeitverlängerung in der Regel um eine Stunde. Das hätte wesentlich flexibler gehandhabt werden können. Zumal hier sämtliche Kosten von der Haftpflichtver­sicherung des Verursachers übernommen werden müssen.

 

 

Infrastruktur

Wir hatten in unseren Vorschlägen im Frühjahr mehrere neue Haltepunkte genannt. Der Stand der Dinge ist uns nicht bekannt. Neu in unsere Anregungsliste nehmen wir auf: Haltepunkt Aalen, Berufschulzentrum. Wir haben nachgeschaut. Es müsste eine Unterführung da sein und der Weg von einem möglichen Haltpunkt (bei der Wasseralfinger Löwenbrauerei) ist maximal 700 m Fußweg zur Berufsschule. Wir waren verwundert, dass dies bisher noch nicht ernsthaft betrieben worden ist.

Über den Umbau des Heidenheimer Bahnhofs (Gl. 2 Zugang) ist uns nichts bekannt. Es herrscht Funkstille.

In Sontheim wurde der Zugang zum Gleis 2 auf den Weg gebracht. Die Gemeinde Sontheim hatte hier viele Hürden zu überwinden. Das Tüpfelchen auf dem i wäre jetzt noch ein Automat am Gleis 2.

Die Stadt Giengen kümmert sich derzeit in vorbildlicher Weise um die Unterführung am Bahnhof. Dies sei ausdrücklich erwähnt. Leider haben die meisten Kommunen noch nicht verstanden, dass sie auch für das Umfeld ihrer Bahnhöfe zuständig sind. Neidvoll geht unser Blick auf die Stationen an der Usedomer Bäderbahn.

 

 

5. Ausblick

Seit einigen Monaten treffen sich regelmäßige engagierter Leute, die sich für einen besseren Schienenverkehr in der Region Ostwürttemberg einsetzen. Ausfluss dieser Treffen ist unter anderem, dass für die Brenzbahn die Empfehlung gegeben wird, einen zweigleisigen Ausbau auf Abschnitten zu fordern. Insbesondere im südlichen Bereich und zwischen Heidenheim und Mergelstetten könnte sich der Betrieb dadurch entspannen. Momentan werden Vorschläge für eine bessere Anbindung der Region an den Fernverkehr in Richtung Norden erarbeitet. Interessenten dürfen sich gerne an Herrn Seidemann vom Regionalverband Ostwürttemberg oder an den VCD Heidenheim wenden.