GIENGEN. Die sanierte Bahnunterführung verursacht weiterhin Gesprächsbedarf: Um Schmutz und Schmuddel in den Griff zu kriegen, wurde im Rathaus jetzt auch das Thema einer Videoüberwachung diskutiert.
Die Bahnunterführung ist nach der Sanierung, die bislang rund 80 000 Euro an Kosten verursacht hat, zweifelsohne ansehnlicher geworden. Dennoch ist man mit dem jetzt erreichten Zustand nicht zufrieden, wie Oberbürgermeister Clemens Stahl in der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Technik sagte.
Das Problem von Graffiti ist – wie berichtet – wieder aktuell, und wann will seitens der Stadt mit Belohnungen dagegen vorgehen.
Laut Stahl hat im aktuellen Fall die Polizei bereits drei Jugendliche vernommen, die es aber wohl nicht waren. Helmut Schönberger vom Fachbereich Technischer Service sagte, die Polizei würde zwar verstärkt kontrollieren, da dies aber im Rahmen des gewöhnlichen Streifendienstes geschehe, seien die Kapazitäten begrenzt. Da es sich um ein öffentliches Bauwerk handle, sei die Bahnpolizei nicht zuständig.
„Da helfen wohl nur Kameras“, sagte Jörg Ehrlinger (SPD). Schönberger bezweifelte, dass es hierfür eine Genehmigung geben würde, da es sich bei der Unterführung um keinen Kriminalitätsschwerpunkt handle, auch wenn es dort bereits zu Schlägereien gekommen sei. Auch sei zu befürchten, dass eventuelle Überwachungskameras ebenfalls zerstört würden.
Hans Bader (CDU) sagte, er möchte eine Videoüberwachung dennoch ins Spiel bringen. „Damit zeigen wir, wir wollen uns wehren.“ Verschiedene Stimmen waren der Ansicht, dass man mit dem Problem der Verschmutzung der Unterführung einfach leben müsse.
Diese solle möglichst oft, mindestens einmal wöchentlich, gereinigt werden, und eventuelle Wandmalereien an den nicht mit Graffitischutz versehenen Stirnseiten sollte man einfach mit frischer Farbe überstreichen. „Das ist die wirtschaftlichste Methode“, sagte Schönberger. Weitere Ideen, das Graffitiproblem in den Griff zu kriegen, waren die künstlerische Bemalung der Wände im Rahmen eines Schulprojekts, oder das Anbringen eines feingliedrigen Drahtgitters.
Immerhin will man dem nach wie vor herrschenden Problem der Feuchtigkeit entgegen treten, denn diese ist, wie OB Stahl sagte, ein „Ekelfaktor“. Die undichten Deckenfugen unterhalb des Gleiskörpers sollen mit Edelstahlrinnen versehen werden, wofür auch die Bahn finanziell aufkommen will. Anstatt einer Überdachung des südlichen Zugangs soll die Entwässerung des von dort eindringenden Regenwassers verbessert werden. Man habe festgestellt, dass die vorhandene vor den Treppen installierte Entwässerungsrinne das ankommende Wasser nicht bewältige. Durch eine zusätzliche Mulde auf der Asphaltfläche vor der Unterführung könnte ein Großteil des Oberflächenwassers ins Grüne abgeleitet werden. Diese Umbaumaßnahmen würden Kosten von rund 10 000 Euro verursachen, sagte Schönberger, womit man aber auf eine rund 20 000 Euro teure Überdachung verzichten könnte, und damit noch im Investitionsbudget von 100 000 Euro liege.