Ein langer Atem scheint vonnöten, was den barrierefreien Zugang zu Gleis 2 im Heidenheimer Bahnhof angeht: Ehe er im Rahmen des bis 2018 angelegten Modernisierungsprogramms zum Zuge kommt, sind erst die großen Knotenpunkte an der Reihe.
Einmal mehr beschäftigte die Frage, wie der Heidenheimer Bahnhof auf den Stand der Zeit gebracht werden kann, jetzt den Gemeinderat.
Und einmal mehr wurde rasch klar, dass mit einem Schnellschuss nicht zu rechnen ist. „Wir tun das Unsere“, versicherte Oberbürgermeister Bernhard Ilg in der jüngsten Sitzung des Gremiums, allerdings würden die Vorhaben erst bis zum Jahre 2018 abgearbeitet, und zunächst gelte das Augenmerk den großen Knoten, zu denen beispielsweise Heilbronn zähle.
Grünen-Sprecher Michael Sautter hatte die Verwaltung aufgefordert, die Initiative zu ergreifen und zu eruieren, welche Komplementärmittel die Stadt beizusteuern hat. Ilg rief daraufhin abermals in Erinnerung, dass die Bahn im Vorfeld der Landesgartenschau vor drei Jahren kein Interesse gezeigt habe, einen barrierefreien Zugang zu schaffen.
Die Stadt hatte seinerzeit Investitionen ins Umfeld des Bahnhofs getätigt und Gleis 1 verlängert, um Zugreisenden auf möglichst direktem Wege zum Gartenschaugelände führen zu können.
Nun, da die Angelegenheit bemerkenswerterweise auch seitens der Bahn thematisiert werde, sei die Stadt selbstverständlich unverändert bereit, sich einzubringen: „Wir sind zwar weder zuständig, noch kompetent“, so Ilg mit nicht zu überhörenden Zwischentönen, „aber aus der Sache kommen wir natürlich nicht raus. Dafür ist sie zu wichtig.“ Mit einem Kostenaufwand von etwa einer Million Euro für zwei Aufzüge sei die Barrierefreiheit zu haben, rechnete Ilg vor. Dazu gehöre freilich auch eine Angleichung der Bahnsteige an das jeweilige Einstiegsniveau der eingesetzten Züge.