KÖNIGSBRONN. Der 9. April 2010 soll ein besonderer Tag auch für die Heimatgemeinde des Hitler-Attentäters Johann Georg Elser werden. Für diesen Tag nämlich, 65. Todestag Elsers, ist die Aufstellung eines künstlerisch gestalteten Denkmals am Bahnhof Königsbronn geplant.
Vom Königsbronner Gemeinderat bekam dieses Vorhaben des ElserArbeitskreises uneingeschränkt grünes Licht signalisiert, zumal sich der Beitrag der Gemeinde dafür auf „bauliche Unterstützung“, also auf die Herstellung und das Bereitstellen eines tragfähigen Sockels beschränkt.Die Finanzierung der figürlichen Darstellung, so versicherteManfredMaier vomElserArbeitskreis der Königsbronner Ratsrunde, werde vomArbeitskreis organisiert: „Wir werden das Geld dafür zusammenbetteln“. Selbstverständlich dürften sich auch Königsbronner Bürger und Betriebe mit einem Obolus beteiligen. „Wir wären jetzt soweit“ hatteMaier, der sich seit nunmehr 20 Jahren „direkt oder indirekt“ für solch ein Denkmal einsetzt, schmunzelnd seine Projektvorstellung begonnen.
Die künstlerische Gestaltung der Elser-Figur erfolgt durch den Sontheimer „Schrottkünstler“ Friedrich Frankowitsch, der „den Elser bauen“ wird, und zwar aus speziellem Stahl mit Rost-Optik, schlicht, mit Mantel und Hut, das Gesicht nicht ausgeformt, nur als Silhouette erkennbar: „Schließlich sollten damals die Leute nichts mitkriegen“.
Aufgestellt werden soll diese etwa 2,20 Meter hohe Darstellung am Bahnsteig, unter dem Ortsschild Königsbronn. Von hier aus war Elser seinerzeit gen München aufgebrochen, um im dortigen Bürgerbräukeller sein Attentat auf Hitler vorzubereiten.Was den Aufstellungsort betrifft, somuss allerdings noch geklärt werden, ob die Deutsche Bahn AG diesen überhaupt akzeptiert, denn es handelt sich um Bahngelände. Aus der Mitte des Gemeinderates kam sogleich die Anregung, dies doch über den Bundestagsabgeordneten Georg Brunnhuber sicherzustellen, solange dieser noch an den entsprechenden Stellen tätig sei. Bürgermeister Michael Stütz plädierte jedoch dafür, zunächst den „normalen Dienstweg“ zu beschreiten: „Kann ja sein, dass die Bahn überhaupt nichts dagegen hat, sondern im Gegenteil sogar begeistert davon ist.“ Ansonsten war die Zustimmung im Gremium eine breite, hingewiesen wurde jedoch auch auf das Problem Vandalismus. Mit einer Beleuchtung des Denkmals könnte dem entgegengewirkt werden, räumte Manfred Maier ein, sich darüber auch schon den Kopf zerbrochen zu haben. Fazit des Bürgermeisters: „Wir wollen uns hier in Königsbronn mit dem Elser nicht schmücken, dürfen aber mittlerweile offen und mit einem gewissen Stolz von ihm reden.“