Viele kleine Eisenbahnerutensilien schmücken den Gastraum des neuen Cafes: Fahrdienstleitermützen über dem Tresen, Schilder an der Wand, Schlagstempel und Zugbegeleiterpfeife - liebevoll verteilt und angeordnet erinnern sie an die einstige Bestimmung dieses Gebäudes und geben dem Gnazen eine besondere Note. Franz Rank erzählte dann auch, wie er die einzelen Details "rettete": Gegen die Überzeugung der Handwerker wurde das Fenster der Gepäckausgabe und die Durchreiche des Fahrkartenschalters im Raum versetzt und integriert.
Aber auch der Kauf des Gebäudes war ein Abenteuer im behördlichen Djungel der damals sich aufgelösenden Deutschen Bundesbahn und der gerade entstehenden Deutschen Bahn AG. So erzählte Bürgermeister Eugen Traub vom Kauf des Gebäudes durch die Gemeinde Oberkochen und dem keine fünf Minuten später wieder Weiterverkauf an Franz Rank - erst so war es möglich, einen nach Gesetz und Richtlinen vorgegebenen Weg zu gehen und den Bahnhof so an eine Privatperson zu übergeben.
Franz Rank erzählte auch, wie die Fläche für die Gastwirtschaft auf eine kalkulatorisch sinnvolle Größe ausweiten konnte: Der ehemalige Bahnsteig mit seine Überdachung mußte integriert werden. Aber hier gab es wieder behördliche Hürden: Wie können die Fenster des dadurch entstehenden Glasbaues gesäubert werden, ohne den lichten Raum der Gleisanlagen zu behindern? Die Lösung: Der bestehende Zaun bleibt erhalten und die Fenster gehen nach innen auf - damit können die Fenster gereinigt werden und der Zaun verhindert ein einschreiten in den Gleisbereich.
Das Gebäude erhielt auch einen Außenbereich mit Bewirtung: Hier sticht die Terasse über den ehemaligen Fahrdienstleiterraum hervor. Sie verspricht nicht nur einen schönen Blick auf die Gleisanlagen des Bahnhofes, auch Oberkochen kann bestens eingesehen werden. Auch die Außenanlage wurde mit kleinen Utensilien der Eisenbahn angereichert: Eine Holzeisenbahn für Kinder und ein altes Gleisstück mit Weichenhebel zieren die Anlage.
Wie Bürgermeister Traub in seiner Rede trefflich bemerkte, ist der Umbau des Gebäudes die Kirsche auf dem Sahnehäubchen der in den letzten Jahren komplett umgebauten Bahnhofsanlagen.
Eine Galerie vermittelt einen kleinen Eindruck vom Umbau: