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26.01.09 07:44 Uhr Alter: 15 Jahre
Doch noch Elektrifizierung für Brenzbahn?
Von: Hendrik Rupp / HZ
Ministerpräsident Oettinger verspricht: Haben Abschnitt Ulm – Heidenheim im Blick

11. Januar 2009: Herrliches Winterwetter mit RegioShuttle auf der Höhe des Brenzparkes.


Neigetech im Brenztal. Triebwagen 611 kurz vor Heidenheim als schnelle Verbindung zwischen Ulm und Aalen.


611 zwischen Schnaitheim und Itzelberg.

Eine elektrifizierte Brenzbahn ist seit über 50 Jahren ein Wunsch. Aus der Welt ist er nicht: Die Landesregierung sei sich des Ausbaubedarfs bewusst, so Ministerpräsident Oettinger auf der Regionalkonferenz in Heidenheim.

Aalens CDU-Landtagsabgeordneter Winfried Mack hatte das Problem unter dem Punkt „Infrastruktur“ auf der Regionalkonferenz angesprochen: „Die Strecke Aalen – Ulm ist der letzte nicht elektrifizierte Abschnitt auf der kompletten Linie von Nürnberg bis Friedrichshafen“, so Mack.

„Wir haben die Strecke im Auge“, versprach Ministerpräsident Günther Oettinger, der zuvor bereits selbst über die steigende Bedeutung der Bahnverbindung hingewiesen hatte: Durch das von ihm vehement befürwortete Projekt „Stuttgart 21“ und die neue Bahnlinie von Stuttgart nach Ulm werde auch Ostwürttemberg profitieren, wenn man über Ulm eine blitzschnelle Anbindung zum neuen Flughafen-Bahnhof in Echterdingen haben werde.

Mit einer Elektrifizierung stünde ein weiterer großer Schritt für die Brenzbahn an: In den Jahren 2003 bis 2007 hatte die Bahn den rund 72 Kilometer langen Abschnitt zwischen Aalen und Ulm für rund 90 Millionen Euro aufgerüstet. Neben moderner Stellwerks- und Signaltechnik ging es dabei auch um Änderungen an den Schienen selbst. Sie sollen unter anderem den Einsatz moderner Neigetechnik-Triebwagen wie der Baureihe 612 erlauben, die auf der Strecke Geschwindigkeiten bis 160 km/erreichen können.

Weiter fraglich bleibt, ob die Brenzbahn jemals komplett zweigleisig ausgebaut werden kann – dieser Wunsch besteht seit Ende des 18. Jahrhunderts. Ein halbstündiger Takt über die gesamte Strecke wäre mit noch schnelleren Zügen und optimierter Logistik auch eingleisig machbar, bei einer Zunahme des Güterverkehrs auf den Nebenstrecken könnte es aber erneut eng werden.

Unabhängig von allen technischen Verbesserungen der Bahnstrecke selbst bleibt das Problem des barrierefreien Zugangs. Selbst in Heidenheim kommt man nicht ohne Treppenstufen zum Gleis II.

Hier hatte der CDU-Bundestagsabgeordnete Georg Brunnhuber im vergangenen Jahr aber Abhilfe angekündigt: Der Heidenheimer Bahnhof werde entsprechend umgebaut werden.