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21.02.08 23:51 Uhr Alter: 16 Jahre
Stadt unterzog ihre 30 Brücken einer eingehenden Untersuchung
Von: Thomas Grüninger/HZ/HNP
HERBRECHTINGEN. Als „Stadt der 30 Brücken“ könne man Herbrechtingen bezeichnen, meinte Bürgermeister Dr. Bernd Sipple. Doch die große Zahl solcher Bauwerke fordert immer wieder auch einen hohen Sanierungsaufwand.

Die Fußgängerbrücke, die beim Herbrechtinger Bahnhof über die Gleise führt, muss umfassend saniert werden. Foto: tog

In den Jahren 2006 und 2007 wurden sämtliche Brücken in der Buigen-Stadt einer Hauptuntersuchung unterzogen. Das Ergebnis stellte Bauamtsleiter Dieter Frank jetzt dem Gemeinderat vor.

Im Durchschnitt sind die Herbrechtinger Brücken 26,7 Jahre alt. Bei Bauwerken aus Stahlbeton gehe man von einer Lebensdauer von 80 Jahren aus, wobei nach rund 40 Jahren eine Generalsanierung erfolgen sollte.

Holzbrücken haben je nach Konstruktion eine Lebenserwartung von 20 bis maximal 30 Jahren.

Zusammengefasst ergab die Untersuchung, dass der Großteil der Herbrechtinger Brücken in einem guten bis befriedigenden Zustand ist. Bis auf wenige Ausnahmen, so Frank, können die Brücken durch Wartung und Sanierung auch in Zukunft in ihrer Substanz erhalten werden. Um die vorgesehene Lebenszeit zu erreichen, sei künftig aber eine Generalsanierung nach etwa der Hälfte der Lebensdauer einzuplanen.

Insgesamt vier der 30 untersuchten Brücken sind in einem Zustand, in dem sich eine Sanierung nicht mehr lohnt. Wie bereits berichtet, soll in diesem Jahr zwischen Mai und Oktober die Brenzbrücke an der Brückenstraße abgebrochen und neu aufgebaut werden. Hier ist der Sanierungsaufwand mit 570 000 Euro am größten, wobei sich die Eigenbeteiligung der Stadt dank Zuschüssen auf 222 000 Euro reduziert.

Auch die älteste Brücke der Stadt, die Heubrücke, die gegenüber der Kläranlage über die Brenz ins Einkaufszentrum im Vohenstein führt, muss neu gebaut werden. Das 1920 erstellte Bauwerk aus Stahlbeton weist nach Darstellung Franks erhebliche Mängel auf und ist schon seit längerem nur für noch Radfahrer und Fußgänger passierbar.

Der Aufwand für den Neubau, der 2009 erfolgen soll, wird auf 175 000 Euro beziffert.

Auch an zwei Stegen muss dringend gehandelt werden. So erhielt der Fußgängersteg am Gänsebrunnen die Note ungenügend.

Ein Neubau für 25 000 Euro ist in diesem Jahr vorgesehen.

Nach Ansicht der Bauverwaltung sollte hingegen der Fußgängersteg, der bei Zoeppritz über die Brenz führt und ebenfalls mit ungenügend bewertet wurde, ersatzlos abgerissen werden.

Der Steg ist nicht nur in einem schlechten Zustand, er erfüllt bezüglich der GeländerHöhe auch nicht mehr die Sicherheitsanforderungen.

Allerdings wurde im Gemeinderat ein ersatzloses Entfernen auch skeptisch beurteilt. Martin Müller (FWV) gab zu bedenken, dass die auf der anderen Brenzseite befindliche Insel mit der Pferdekoppel über diesen Steg zugänglich bleiben sollte. Werner Bosch (Deutsche Partei) gab zu bedenken, dass die Stadt eines Tages nicht mehr an ihr eigenes Grundstück gelangen könnte, wenn auch der Besitzer der nahegelegenen Kanalbrücke seinen Steg abreiße. Franz Holzer (CDU) meinte, es sollte wenigstens festgelegt werden, wie der Radweg künftig verlaufen könnte.

Neben den Neubauten an der Brückenstraße und beim Gänsebrunnen ist für 2008 auch noch an eine Sanierung des Stegs gedacht, der Fußgänger beim Herbrechtinger Bahnhof über die Gleise führt. Dieser Steg, der 1970 gebaut wurde, weise Korrosionsund Frostschutzschäden auf, führte Frank aus. Insgesamt errechnete der Bauamtsleiter künftig einen jährlichen Wartungsund Pflegeaufwand zwischen 85 000 und 160 000 Euro für die Herbrechtinger Brücken.