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19.12.07 16:02 Uhr Alter: 16 Jahre
Mehr Reisende fahren auf Brenzbahn ab
Von: Karin Fuchs/HNP
Zum Fahrplanwechsel höhere Preise / Zusätzliche Halte in Itzelberg und Bergenweiler – Halt in Mergelstetten gestrichen.

Deutlich mehr Reisende fahren auf die Brenzbahn ab: Innerhalb der vergangenen drei Jahre ist die Anzahl der Fahrgäste um ein Viertel gestiegen – und das trotz der vielen Bauarbeiten für die Modernisierung, durch die die Zugreisenden auch etliche Verzögerungen und Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen mussten.

Mit einem großen Brenzbahn-Erlebnistag im September hat die Bahn das Ende der 90 Millionen Euro teuren Modernisierung gefeiert. Was der Umbau nun tatsächlich gebracht hat, ob die Verspätungen weniger wurden und die Bahn schneller, wie versprochen, diese Bilanz wird laut Auskunft von Bahn-Sprecher Kuhnle erst Anfang 2008 gezogen werden, wenn Vergleichszahlen vorliegen.


Doch auch mit der bisherigen Bilanz ist man bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) durchaus zufrieden. Angesichts der Bauarbeiten lägen die Verspätungen mit 2,4 Prozent der Züge durchaus im Rahmen. Zum Vergleich: In Ulm haben laut Kuhnle 5,4 Prozent der Züge Verspätungen. Als Verspätung zählt die Bahn alle Verbindungen mit mehr als fünf Minuten über dem Fahrplan.

Eine gute Entwicklung gibt es auch bei den Fahrgastzahlen: 18 500 Fahrgäste im Schnitt an einem Werktag: das sei ein „passabler Wert“, so Kuhnle, der bei Diskussionen über vergleichbare Bahnstrecken in den letzten Monaten deutlich niedriger Werte gehört hat. Im Vergleich zu 2004 bedeutet dies eine Zunahme von 24 Prozent an Fahrgästen auf der Brenzbahn. Und das trotz der Einschränkungen und Behinderungen, die es durch den Umbau immer wieder gegeben habe.


Den Grund der Zunahme lasse sich nicht einfach erklären. „Wir könnten sagen, das ist unser gutes Angebot“, so Kuhnle, doch sei es der allgemeine Trend, dass die Zahl der Bahnreisenden steige. Von 2002 bis 2007 hab es landesweit eine Zunahme von 40 Prozent gegeben.

Je nach Streckenabschnitt wird die Brenzbahn laut Kuhnle unterschiedlich stark genutzt. Als stark gelten die Strecken zwischen Giengen und Heidenheim sowie zwischen Langenau und Ulm.


Einem Ziel, schnellere Zugverbindungen zu schaffen, ist die Bahn seit dem Fahrplanwechsel im Dezember ein Stück näher gekommen. Die Fahrzeit zwischen Aalen und Ulm hat sich beim Regionalexpress um zwei Minuten verkürzt. Dadurch ist ein Anschluss an den Interregio nach Friedrichshafen geschaffen worden. Neu ist, dass der Regionalexpress alle zwei Stunden auch in Bergenweiler hält. Zusätzliche Halte gibt es in Itzelberg.

Allerdings wurde der Halt in Mergelstetten komplett aus dem Fahrplan gestrichen. „Angesichts der 16 Fahrgästen am Tag hatte die Bahn gute Argumente“, so Hans Bendele, beim Landkreis für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig. Er weiß zwar von den wenigen Betroffenen, die sich nun beschwerten, doch könne er auch die Bahn verstehen, die einen Bahnhof für so wenige Fahrgäste nicht aufrecht halten wolle. Momentan gebe es noch technische Halte in Mergelstetten, um den Gegenverkehr abzuwarten, doch würden auch diese in Kürze abgeschafft werden. Für die Streichung dieses Haltes sei Bergenweiler angebunden worden, wo die Einwohner wesentlich schlechter an den ÖPNV angebunden seien als in Mergelstetten.

Von der Preiserhöhung von 2,9 Prozent, die es zum Fahrplanwechsel der Bahn gab, sind die Reisenden innerhalb des Landkreises und des Tarifverbunds mit Ulm nicht betroffen. Der HTV hat seine Preise bereits zum 1. August um durchschnittlich 2,3 Prozent erhöht. Wer jedoch darüber hinaus ein Ticket löst oder in den Ostalbkreis fährt, muss die Bahnpreiserhöhung bezahlen.