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15.12.07 15:59 Uhr Alter: 16 Jahre
Schnelle Sanierung jetzt in Sicht
Von: Heinz Kleimaier/HZ
Gemeinderatsausschuss über geplante Maßnahmen informiert – Kosten rund 50 000 Euro.

Die Fußgängerunterführung beim Bahnhof sorgt seit Jahren immer wieder für Klagen und Beschwerden: Verschmierte Wände und teils stinkende Verunreinigungen am Boden werden von Fußgängern als unzumutbar empfunden. Bei Nacht ist es zudem ziemlich düster, weil Lichter mutwillig beschädigt werden und nicht funktionieren. Fotos: km

GIENGEN. Die Adjektive trafen den Nagel auf den Kopf: Als abschreckend, katastrophal und verwahrlost empfunden wurde der Zustand der Fußgängerunterführung beim Bahnhof in der jüngsten Sitzung des Gemeinderatsausschusses für Umwelt, Planung und Technik.

Die negativen Erkenntnisse sind nicht neu. Seit Jahren gibt es immer wieder Klagen über verschmierte Wände und stinkende Verunreinigen, weil die unterirdische Verbindung zwischen der Bahn- und Ulmer Straße zu nächtlicher Stunde auch als Platz zur Verrichtung dringender Notdurft missbraucht wird. Lampen wurden zerstört, die Beleuchtung ist unzulänglich. Ein Gefühl der Sicherheit vermittelt die Unterführung keineswegs. Regelmäßige Reinigungen sorgen allenfalls für zeitweilige Sauberkeit.

„Der bauliche Zustand in der Bahnüberführung ist für viele Benutzer nicht mehr zumutbar“, konstatierte denn auch Helmut Schönberger vom städtischen Fachbereich „Technischer Service“ in der UPT-Sitzung. Die für die Unterhaltung der Anlage zuständige Kommune will nun für nachhaltige Verbesserungen sorgen und sich nicht nachsagen lassen, dass die Bahn AG zwar dAs Umfeld beim Bahnhof ordentlich herrichten ließ, während sich am viel kritisierten Erscheinungsbild im Untergrund nichts tut.Das sei längst überfällig, betonte Martin Hermann (CDU) und befand, „es sei furchtbar, wenn man da durchlaufen muss“. Von einer „katastrophalen Visitenkarte unserer Stadt“ sprach Jörg Ehrlinger (SPD) mit dem Hinweis auf Fremde, die per Zug nach Giengen kommen und die Unterführung als abschreckend empfinden müssten. Sein Fraktionskollege Hans-Jürgen Fedchenheuer hätte sich angesichts der schon jahrelangen Probleme gewünscht, dass im Zuge der Neugestaltung der Bahnsteige die Unterführung zugeschüttet und eine Fußgängerbrücke gebaut worden wäre. Wenn nun saniert werde, gelte es vor allem auch dafür zu sorgen, dass es „so hell wie möglich wird“.Dafür sind nicht nur bessere Lampen nötig. Es sei bislang keine Lichtreflexion vorhanden, da sowohl der Bodenbelag als auch die Decke sehr dunkel seien, erklärte Schönberger, der die geplanten Verbesserungsmaßnahmen eingehend erläuterte. Demnach sollen die verrosteten Handläufe an den Treppen und die Wände einen neuen Anstrich erhalten. Die Fließen an den Wänden der Unterführung bleiben erhalten und werden mit einer Schutzschicht gegen Graffiti versehen. Geplant ist ferner, die Decke aufzuhellen. Zuvor müssen allerdings undichte Fugen geschlossen werden, damit kein Wasser vom Gleisunterbau durchsickern kann. An diesen Kosten soll ich die Bahn beteiligen, was jedoch noch verhandelt werden muss. Für eine zerstörungsresistente Beleuchtung wurden zwei Varianten vorgeschlagen. Die Gesamtkosten bewegen sich zwischen 46 000 und 50 000 Euro.Erledigt werden sollten die Aufgaben auf Empfehlung der Verwaltung innerhalb der nächsten zwei Jahre. Dieser Zeitplan fand in der Ratsrunde keinen Gefallen. Es sollte versucht werden, die Arbeiten schneller durchzuziehen, was OB Clemens Stahl mit Blick auf die noch zu klärende Finanzierung im Rahmen der kommenden Haushaltsplanberatungen letztlich auch in Aussicht stellte. Die Maßnahme komme den Bürgern zugute, urteilte der Rathauschef, der die Unterführung in einen Zustand der Verwahrlosung sieht.