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09.11.07 21:06 Uhr Alter: 16 Jahre
Gehen vor dem Bahnhof Pkw-Parkplätze verloren?
Von: Heinz Kleimaier/HZ
Drehscheibe für Linienbusse kommt nahe zum Schienenverkehr

In der Regel dicht belegt sind die Dauerparkplätze an der Nordseite (links) und in der Mitte des weitläufigen Bahnhofvorplatzes, den künftig auch Linienomnibusse ansteuern werden. Für einen Busbahnhof stehen ausreichend Flächen entlang der früheren Güterabfertigung (rechts) bis vor zum Abstellplatz für Fahrräder unmittelbar neben dem Bahngebäude (im Hintergrund) zur Verfügung. An den Pkw-Stellplätzen soll es keine Abstriche geben. Die Verlagerung des bislang provisorischen Busbahnhofs vom Parkplatz nördlich der Walter-Schmid-Halle zum Schienenverkehr erfolgt mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember. Foto: km

GIENGEN. Busse und Bahnen verkehren ab dem 9. Dezember nach einem neuen Fahrplan. In Giengen bekommt dieses Datum eine zusätzliche Bedeutung. Ab diesem Zeitpunkt wird das Gelände vor dem Bahnhof auch zur Drehscheibe für den Busverkehr.

Als provisorischer Busbahnhof dient derzeit der öffentliche Parkplatz nördlich der Walter-Schmid-Halle zwischen der Robert-Bosch-Realschule und der Schwagestraße. Hier ist knapp die Hälfte der Fläche gesperrt, damit Omnibusse des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ausreichend Raum zum Ein- und Aussteigen der Fahrgäste sowie zum Wenden und Parken haben. Deshalb fehlen Stellflächen für Pkw, insbesondere bei größeren Veranstaltungen in der nahen Mehrzweckhalle. Dieser Mangel wurde mehrfach im Gemeinderat thematisiert mit der Ankündigung, dass eine dauerhafte Lösung beim Bahnhof in Sicht ist.
Dazu bedurfte es einer Vereinbarung zwischen der Stadt, der Bahn AG als Eigentümerin des Geländes und der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft (HVG), erklärt der bei der Stadt für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Franz Becker und bestätigt, dass der neue Standort für den Busbahnhof nunmehr feststeht. Derweil gibt es besorgte Stimmen, dass damit gleichzeitig ein neues Parkproblem für Autofahrer geschaffen wird. Der Bahnhofsvorplatz bietet nämlich zahlreiche Parkplätze für Pendler, die mit ihrem Auto zum Bahnhof kommen, um dann den Schienenverkehr zu nützen. Tagsüber sind diese Flächen nahezu lückenlos belegt.
Bedenken, wonach es durch die Verlagerung des Busbahnhofs zu einer Einschränkung des Parkplatzangebots beim Bahnhof kommen könnte, sind jedoch unbegründet. "Die bestehenden Parkflächen bleiben alle erhalten", betont Franz Becker und verweist darauf, dass für Omnibusse genügend Platz auf der Südseite entlang der früheren und nicht mehr genützten Halle der Güterabfertigung zur Verfügung steht. Dort werde eine Spur für Linienbusse bis zum überdachten Fahrradabstellplatz unmittelbar neben dem Bahnhofsgebäude angelegt. Bei Vermessungen habe man festgestellt, dass diese Flächen ausreichen. Tiefbauarbeiten schließt der Vertreter der Stadt aus. Es genügten einfache Markierungen auf der weitläufigen Asphaltbelag.
In diesem Zusammenhang stellt Becker fest, dass sich am Busverkehr für Schüler nichts ändert. Im Zuge der Neugestaltung der Beethovenstraße wurde in Höhe des Margarete-Steiff-Gymnasiums eine lange Haltebucht für Omnibusse zur Andienung des Schulzentrums in der Schwage geschaffen. Früher mussten die Schüler die stark frequentierte Beethovenstraße überqueren, um zum einstigen Busbahnhof beim Polizeirevier zu kommen,  was im Interesse ihre Sicherheit geändert wurde.
Eine Folge der Neugestaltung der Beethovenstraße mit der gerundeten Einmündung in die Schwagestraße war zudem die Stilllegung des dortigen Busbahnhofs, der im Zuge der Bauarbeiten auf den Parkplatz nördlich der Walter-Schmid-Halle verlegt wurde und nun nur noch wenige Wochen dort verbleiben wird. Was mit dem nicht mehr genützten freien Gelände bei der Polizei geschieht, steht bislang in den Sternen. "Es gibt noch keine konkreten Pläne", sagt der städtische Pressesprecher. Möglich sei der Umbau zu einem Pkw-Parkplatz, was voraussetzen würde, die erhöhten Podeste für früher ein- und aussteigende Buspassagiere zu beseitigen und die Fläche zu ebnen. Das koste Geld, das zumindest zurzeit fehle. Dass der Platz dereinst bebaut werden könnte, kann sich Franz Becker dagegen kaum vorstellen.