Nach jahrelangem Umbau wird am Wochenende die neue Brenzbahnlinie mit Festen entlang der Strecke in Betrieb genommen. Doch nach dem Umbau ist vor dem Umbau: Während die Modernisierung gefeiert wird, wird schon an der nächsten Verbesserung gearbeitet. Diesmal wird der Halbstundentakt anvisiert.
Landrat Hermann Mader hält diese Verbesserung für die Zukunft der Brenzbahn für notwendig und hat dies so auch schon angekündigt. Schon seit geraumer Zeit arbeitet deshalb eine Arbeitsgruppe an einem entsprechenden Grundlagenpapier, in dem nicht nur politische Forderungen formuliert werden, sondern im dem schon die Grundlagen für die künftige Planung stehen sollen, sagt Thomas Eble, bei dem als Direktor des Regionalverbands die Fäden der Planung zusammen laufen. Bei der zeitlichen Umsetzung orientiert sich Eble am Neubau der Schnellbahntrasse Stuttgart-Ulm, deren Spatenstich für 2010 festgelegt ist. Spätestens bis dahin sollen auch die Brenzbahn-Planungen fertig sein. „Wir können nicht abwarten, bis die Trasse eingeweiht wird“, gibt Eble die zeitliche Linie vor. Denn will auch die Region vom Großprojekt Stuttgart 21 profitieren, muss auch die Anknüpfung über die Brenzbahn an das restliche Streckennetz verbessert werden.
Die jetzt abgeschlossene Modernisierung der Brenzbahn nennt Eble einen „Quantensprung“. 80 Millionen Euro habe man investiert mit dem Ziel, die Bahn zukunftsfähig zu machen. Tempo 160 ist für die Züge auf der Strecke nun machbar, nachdem die Stellwerk- und Signaltechnik erneuert wurde sowie Schienenstränge ausgetauscht wurden. Über vier Jahre zog sich der Umbau hin, der schnellere Verbindungen bringen soll.Auch der nächste Quantensprung in Form des Halbstundentaktes und einer besseren Anbindung des Personen- und Güterverkehrs an das süddeutsche Streckennetz wird Investitionen sowie Umbauten erfordern. Für Eble steht deshalb jetzt im Vordergrund, eine Kosten-Nutzen-Analyse anzustellen. Was genau eine dichtere Vertaktung kosten wird, könne er jetzt noch nicht sagen. Ziemlich sicher ist jedoch bereits, dass für den Halbstundentakt einige Abschnitte der bislang eingleisigen Brenzbahn zweispurig ausgebaut werden müssten. Welche Abschnitte dies sind und wie lang diese sein müssen, kann Eble noch nicht sagen. Er verweist aber darauf, dass der zweigleisige Ausbau der Brenzbahn im Regionalplan gesichert seiBis spätestens Mitte nächsten Jahres soll das Grundlagenpapier für eine bessere Vertaktung und Anbindung der Brenzbahn fertig gestellt sein. Mit an der Ausarbeitung beteiligt sind neben dem Regionalverband auch die beiden Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis sowie die IHK und die verschiedenen Bahn-Gesellschaften.