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06.06.18 15:21 Uhr Alter: 6 Jahre
Noch lange nicht am Ziel
Von: Karin Fuchs
Kommentar Karin Fuchs zur Elektrifizierung der Brenzbahn

Politik ist manchmal gar nicht so kompliziert. Wer am lautesten ruft, bekommt Recht. Diesmal ist es für die Region gut ausgegangen.
Die Politiker haben vereint gerufen, der Verkehrsminister hat gehört und der Brenzbahn in Sachen Elektrifizierung zu einer besseren Startposition verholfen.
Mission gelungen! Den Erfolg wollen nun viele für sich verbuchen. Die SPD, die auf eine Anfrage die positive Antwort erhalten und als erste die Neuigkeit verkündet hat. Die Grünen, die schon immer sagen, sich für die Schiene einzusetzen und zwar schon lange bevor es die anderen taten. Und auch die CDU, die die Brenzbahn als Rückgrat unserer Region und Wirtschaft sieht. Erfolg hat eben gerne viele Väter und Mütter.
Doch einige der Politiker hätten für die Brenzbahn schon sehr viel früher intervenieren können. Als der Brenzbahn-Ausbau für den Bundesverkehrswegeplan vorgeschlagen wurde, waren die Töne ganz andere. Wäre die Brenzbahn darin verankert, hätte sie in Berlin ein ganz anderes Ansehen. Doch dieser Zug ist abgefahren.
Bahnbaustellen können dauern Deshalb ist es umso wichtiger, jetzt am Ball zu bleiben. Denn wer sich auf den ersten Lorbeeren ausruht und schon jetzt auf den Ausbau bis zum Jahr 2025 anstößt, freut sich zu früh. Dass das Land die Brenzbahn in der Elektrifizierungsoffensive zeitlich hochstuft, heißt noch lange nicht, dass auch schnell gebaut wird.
Denn zum einen ist die Bahn die Bauherrin und bestimmt den Zeitplan für Planung und Bau. Und bekanntlich können Bahnprojekte lange dauern. Zum anderen muss die Elektrifizierung in Einklang mit dem zweigleisigen Ausbau gebracht werden, für den der Baustart genau zu diesem Zeitpunkt, um das Jahr 2025, geplant ist. Das alles dürfte kein einfaches Unterfangen sein.
Doch zu allererst müssen die Weichen in Berlin in die richtige Richtung gestellt werden. Denn die Bundespolitik entscheidet letztendlich, ob die Brenzbahn tatsächlich das Geld aus dem Sonderprogramm bekommt.
Sicher ist, dass sich auch andere Bundesländer um den Fördertopf bewerben werden. Wie groß dieser sein wird, das weiß noch niemand.
Die Aufgabe ist klar: Es heißt, in der Region weiter zusammenzustehen und für die hiesigen Schienenwege in Berlin zu werben.
Drei Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis sitzen vor Ort.
Wenn diese mit vereinter Stimme sprechen und ihre Kontakte nutzen, dann müsste es diesmal zu machen sein, dass der Zug nicht wieder ohne Brenzbahn abfährt.