Millionen-Investition - ICE zu teuer für Ansbach

Die Stadt Ansbach und die Deutsche Bahn streiten sich um eine Anbindung des ICE. Die Bahn verlangt Umbaumaßnahmen am Bahnhof, doch die Stadt lehnt ab. Diese seien überflüssig und mit fünf Millionen Euro auch viel zu teuer, so die Begründung.

 

Die Deutsche Bahn hat der Stadt Ansbach angeboten, dass der ICE Würzburg-München künftig drei Mal täglich in Ansbach hält. Bedingung: Vier Bahnsteige werden um jeweils 16 Zentimeter erhöht und auch verlängert. Diese Maßnahmen würden rund fünf Millionen Euro kosten. Zu teuer, sagt der zuständige Referent Siegfried Blank. Seiner Meinung nach seien die von der Bahn geforderten Umbaumaßnahmen gar nicht notwendig, sondern nur ein Totschlagargument, um den Halt nicht einzuführen.

 

Totschlagargument der Bahn

Blank verweist auf einen Vorfall vom Januar. Damals hatte der ICE Würzburg-München wegen einer Gleisstörung täglich in Ansbach halten müssen. Für die Stadt ist das der Beweis, dass es auch ohne die geforderte Millionen-Investition geht. Die Stadt hat bei ihrer Argumentation den Fahrgastverband PRO BAHN auf ihrer Seite: Die Erhöhung der Bahnsteige sei keine nötige Voraussetzung für einen ICE-Halt in Ansbach, so der Sprecher der Regionalgruppe Mittel- und Oberfranken, Jörg Schäfer. Die um 16 Zentimeter höheren Bahnsteige würden lediglich mehr Komfort für die Reisenden bedeuten, eine Investition in Millionenhöhe sei aber nicht gerechtfertigt. Dabei sei eine ICE-Anbindung für die gesamte Region Westmittelfranken von enormer Bedeutung.

 

Stand: 26.06.2009

 

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