Unser Büchertipp:
1919 bis 2019
Die Schmalspurbahn Marbach–Beilstein–Heilbronn
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2024
Die schöne Württembergerin und ihre Vorgänger
150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
12.12.15 13:27 Uhr Alter: 8 Jahre
Vorplanungen für zweigleisige Abschnitte - Schienenverkehr, Haushaltsplan 2016 und Flächennutzung beschäftigten den Regionalverband
Von: pm
KREIS HEIDENHEIM. Die Verabschiedung des Haushaltsplans für 2016 sowie Beschlüsse zum Schienenverkehr und Flächennutzungsplan bestimmten die Versammlung des Regionalverbands Ostwürttemberg in Aalen.

Ostwürttemberg hatte zwischen 2012 und 2014 einen im Landesvergleich überdurchschnittlichen Fahrgastzuwachs zu verzeichnen, auf der Brenzbahn zum Beispiel um 10,2 Prozent. Mit konkreten Maßnahmen zur Beseitigung der Engpässe in den bisher eingleisigen Abschnitten auf der Jagstund Brenzbahn könnten weitere Zuwächse und ein besseres Angebot für die Fahrgäste erreicht werden.
Stabilere Fahrpläne, einheitliche Abfahrtszeiten und regelmäßige Bedienung aller Halte und ein IRE Stundentakt sind dabei Ziele auf der Brenzbahn. Konkret bedeutet das, dass die Region für die Brenzbahn nun in weitere Planungen des Ausbaus der Begegnungsabschnitte einsteigen wird.
Ein IRE-Stundentakt (bisher alle zwei Stunden) zwischen Aalen und Ulm, eine Verbesserung des Regionalexpresses und eine Verlängerung der Verbindung UlmLangenau nach Sontheim/Brenz sollen so erreicht werden. Im Rahmen einer Vorplanung werden dazu bis zum Frühjahr 2016 erste maßstäbliche Entwürfe für den Bau von Doppelspurinseln und Haltepunktausbauten für die Bereiche zwischen Sontheim und Bergenweiler sowie zwischen Langenau und Rammingen erarbeitet.
Zusammen mit den Erkenntnissen einer Fahrbahrkeitsüberprüfung durch den Streckeneigentümer DB sollen dann Details wie die konkrete Lage der Doppelspurinseln oder neue Haltepunkte diskutiert werden. Mit der Bahn und dem Land ist aufbauend auf dieser Grundlage und den Zusagen des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur zur Unterstützung des Vorhabens die Finanzierung zu klären.
Die Weiterentwicklung der Brenzbahn ist eingebunden in das Gesamtkonzept Regio-S-Bahn Donau-Iller, das sämtliche auf Ulm zulaufenden Schienenstrecken umfasst. Die Oberbürgermeister und Landräte der neun beteiligten Stadt- und Landkreise sowie die beiden Regionalverbände Ostwürttemberg und DonauIller sind einig darin, dass sie sich zur Durchsetzung des Gesamtkonzeptes enger zusammenschließen werden. Einstimmig wurde daher der Beitritt des Regionalverbandes Ostwürttemberg zum Verein „Regio-S-Bahn DonauIller“ beschlossen.
Direktanbindung an Stuttgart Eine offene Forderung der Region ist die Direktanbindung an den Flughafen Stuttgart. Die Verbandsversammlung fordert daher einmütig von Bund, Land und Bahn, dafür zu sorgen. Ein zusätzlicher Antrag der SPD-Fraktion, Vertreter der Bahn in eine Sitzung der Verbandsversammlung einzuladen, wurde befürwortet.
Einstimmig wurde auch der Haushalt 2016 beschlossen. Verbandsdirektor Thomas Eble wies auf wichtige Projekte hin. So seien die planerischen Festlegungen für den künftigen Abbau oberflächennaher Rohstoffe in Ostwürttemberg zu treffen. Viele Betriebe der Region hätten den Abbau der Lagerstätten so weit vorangetrieben, dass die Festlegungen im künftigen Regionalplan von größter Bedeutung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Betriebe und damit auch der Region seien. Wichtige Vorarbeiten seien bereits geleistet worden: flächendeckende Untersuchung des Vorkommens abbauwürdiger Rohstoffe und Erarbeitung von Perspektiven mit den Abbaubetrieben.
Intensiver Austausch mit den Gemeinden und eine öffentliche Anhörung zu den Planungen werden sich anschließen.
Ein zentraler Aspekt der Regionalplanung ist auch die Siedlungsentwicklung der Kommunen, die jederzeit gewährleistet sein muss. Um das bestmögliche Potenzial an Gewerbeflächen in der Zukunft herauszuarbeiten, entwickelt der Regionalverband gemeinsam mit den Kommunen, Landkreisen und der IHK eine Gewerbeflächenstrategie. Dieses Projekt wird vom Land BadenWürttemberg gefördert. Region und Kommunen erarbeiten darüber hinaus eine Strategie, das Leerstehen von Wohnraum zu verhindern und bestehende ungenutzte Wohnbauflächen einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.
Zugestimmt hat die Verbandsversammlung auch dem Flächennutzungsplanentwurf der Verwaltungsgemeinschaft HeidenheimNattheim. Er umfasst neue Flächen für Wohnnutzung in Heidenheim mit insgesamt etwa 13 Hektar Fläche und eine Rücknahme von Wohnbauflächen von etwa 54 Hektar. Gewerbeflächen werden nicht zusätzlich ausgewiesen, sondern sogar zurückgenommen.
Den geplanten Sportplatz in Heidenheim unterstützt der Regionalverband ausdrücklich.
Bei den Flächenänderungen in Mergelstetten und in Schnaitheim ist die Trassenverbreiterung dieser Strecke für einen zweigleisigen Ausbau zu sichern.
In Nattheim beläuft sich die Neuausweisung von Wohnbauflächen auf etwa sechs Hektar, im Gegenzug soll in Nattheim etwa sieben Hektar Wohnabufläche aus dem aktuell gültigen Flächennutzungsplan zurückgenommen werden.
Dem Vorschlag, die geplante Fläche „Riederberg III“ in Nattheim aus städtebaulicher Sicht zu verlegen, stimmten die Gremienmitglieder aber nicht zu.