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Kleine Maßnahme, große Wirkung - Landrat Reinhardt geht mit Brenzbahn-Konzept nun in die Ministerien
Von: Günter Trittner HZ
espräche mit Verkehrsminister Winfried Hermann und dem DB-Konzernbeauftragten Eckhard Fricke sind bereits terminiert, und nach den Sommerferien will Landrat Thomas Reinhardt als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Brenzbahn auch bei Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt vorstellig werden. Es geht um den Ausbau der Brenzbahn.

In der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauwesen und Verkehr vor den Sommerferien zeichnete Landrat Reinhardt ein Bild der Aktivitäten seit der Gründung der Interessengemeinschaft Brenzbahn Anfang Mai in Sontheim. Optimistisch stimmt Reinhardt, dass es für den teilweise zweigleisigen Ausbau der Brenzbahn inzwischen etliche Unterstützungssignale von Landespolitikern gebe.

Reinhardt bewertete zudem erneut ein im Februar 2014 verfasstes Antwortschreiben des Verkehrsministeriums auf die von dem Abgeordneten Martin Rivoir und der SPD im Landtag erbetene Stellungnahme zu den Entwicklungsperspektiven der Brenzbahn.

Bei den „vorsichtigen Antworten“ sah Reinhardt einen doch „positiven Grundton“. Knackpunkt der bis spätestens 2025 umgesetzt sein sollenden Erweiterung der Brenzbahn bleibt für Reinhardt weiterhin die Frage der Finanzierung. „Ohne eine finanzielle Beteiligung der Anlieger geht überhaupt nichts.“ Je nach der Art der Kofinanzierung von Bund, Bahn und Land, erwartet Reinhardt, dass die Gebietskörperschaften entlang der Brenzbahn einen Anteil von 30 bis 50 Prozent der Kosten übernehmen müssen. Für das abschnittsweise zweite Gleis werden Ausgaben zwischen 17 und 24 Millionen Euro erwartet.

Innerhalb der Interessengemeinschaft hat sich bereits eine Arbeitsgruppe unter Vorsitz des Ersten Landesbeamten am Landratsamt Heidenheim, Peter Polta, formiert, welche Kriterien für eine Aufteilung der Kosten erarbeiten soll. Die erste Sitzung lässt Reinhardt erwarten, „dass auch da keine schnelle Lösung zu finden sein wird“. Willi Häfele, der Sprecher der SPD-Fraktion gab sich optimistischer. Schließlich handele es sich bezogen auf alle Anliegerlandkreise und -kommunen um keine „übermäßig große“ Summe. „Diese müsste uns das doch wert sein.“ Dass im Vergleich mit der über 200 Millionen Euro teuren und nun wieder mit einem Fragezeichen versehenen Elektrifizierung der Südbahn die finanziellen Wünsche zu einer Optimierung der Brenzbahn sich bescheiden ausnehmen, lässt Landrat Reinhardt seinerseits hoffen, damit bei den anstehenden Gesprächen in den Ministerien leichter Gehör zu finden. „Das ist keine große Nummer.“ Dabei habe diese kleine Maßnahme aber eine große Wirkung. „Dies werden wir ins Spiel bringen.“ Kreisrat Hans-Dieter Diebold (SPD) hatte als Zugfahrgast persönlich Zweifel, dass der in zwei Teilabschnitten mit einer Gesamtlänge von sieben Kilometern vorgesehene zweigleisige Ausbau zur Beschleunigung der Brenzbahn ausreichend sein werde. Auch zwischen Heidenheim und Herbrechtingen sollte ein zweites Gleis gelegt werden. Reinhardt verwies auf die Sachkenntnis der Experten, welche das bisherige Konzept erarbeitet haben. Dieses werde man auch weiter als Grundlage beibehalten.