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14.11.13 09:50 Uhr Alter: 10 Jahre
Ausbau: Landrat plant Brenzbahn-Gipfel Fahrplanwechsel bringt keine Verbesserungen – Politisches Bündnis will Druck verschärfen auf Bund und Land
Von: Karin Fuchs HZ
Überfüllte Abteile, ausgedünntes Angebot am Abend und fehlende Anschlüsse an überregionale Züge am Wochenende: Daran wird sich auf der Brenzbahn auch nach dem Fahrplanwechsel zum 15. Dezember nichts ändern. Überfüllte Abteile, ausgedünntes Angebot am Abend und fehlende Anschlüsse an überregionale Züge am Wochenende: Daran wird sich auf der Brenzbahn auch nach dem Fahrplanwechsel zum 15. Dezember nichts ändern. Unabhängig davon will Landrat Thomas Reinhardt den politischen Druck erhöhen für den Ausbau der Brenzbahn.

„Wir fahren grundsätzlich das, was vom Land bestellt wird“, sagt ein Bahnsprecher und bestätigt gleichzeitig die Mitteilung des Verkehrsclubs in Heidenheim, dass es keine zusätzlichen Züge auf der Brenzbahn geben wird.

Außer minimalen Anpassungen im Minutenbereich wird sich ab dem 15. Dezember auf der Brenzbahn nichts ändern.

Nachdem unsere Zeitung die Neuigkeiten des VCD veröffentlicht hatte, meldeten sich im Internet zahlreiche Leser zu Wort und zählten die Punkte auf, die ihrer Meinung nach dringend verbessert werden sollten auf der Brenzbahn. Neben der Pünktlichkeit wurden vor allem Verbindungen nachMitternacht angemahnt, die derzeit komplett fehlen sowie mehr Wagenmaterial zu den Stoßzeiten. „Eine höhere Taktdichte und ein Nachtverkehr bis mindestens 0.00 Uhr wären für eine Hauptbahn schon angebracht“, meldet sich zum Beispiel einer der Diskussionsteilnehmer zu Wort und fasst zusammen, was viele andere auch geschrieben hatten.

Damit spricht er genau die Ziele an, die auch Heidenheims Landrat Thomas Reinhardt im Fokus hat: „Der Ausbau der Brenzbahn ist für mich eines der wichtigsten Zukunftsthemen.“ Zwischen den Anrainer-Städten und -Landkreisen herrsche Konsens darüber, dass man durch einen teilweise zweigleisigen Ausbau eine deutliche Verbesserung des Verkehrsangebots erreichen wolle. Reinhardts Drängen geht dahin, den politischen Druck in Richtung Landes- und Bundesregierung zu erhöhen. Geeigneter Zeitpunkt dafür ist für ihn kommendes Jahr, wenn die Brenzbahn ihr 150-jähriges Bestehen feiert.

Mitte Februar soll es einen regionalen Bahngipfel geben, bei dem neben den politischen Vertretern der Landkreise auch alle Abgeordneten auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene geladen sein werden, um ein Bündnis für die Brenzbahn zu schmieden. „Unser Ziel muss es sein, die Brenzbahn deutlich besser zu positionieren“, so Reinhardt. Letztendlich geht es dabei darum, die Finanzierung sicher zu stellen.

Wie die Brenzbahn besser werden kann, darüber gibt es eine Studie, die der stellvertretende Verbandsdirektor Dirk Seidemann beim Regionalverband im vergangenen Jahr diversen Gremien in der Region vorgestellt hat, die hinter den wichtigen Eckpunkten stehen: die Elektrifizierung und der punktuelle zweigleisige Ausbau. Die Elektrifizierung, der größere finanzielle Brocken, ist wichtig, um von Bodensee über Ulm bis zur Brenzbahn einen durchgehenden Zugverkehr zu ermöglichen. Mit den Diesel-Triebwagen ist die Brenzbahn bisher nicht kompatibel mit dem Großteil des übrigen Streckennetzes im Land.

Laut Studie ist der zweigleisige Ausbau einer fünf Kilometer langen Strecke zwischen Langenau und Rammingen vorgesehen sowie ein 1,3 Kilometer langes Stück zwischen Sontheim und Bergenweiler. Große Hoffnung setzt man derzeit in den Anschluss an die Ulmer S-Bahn, die auf der Brenzbahn bereits bis nach Langenau fährt. Erstes Ausbauziel ist die Verlängerung der Regio-S-Bahn bis nach Niederstotzingen/Sontheim, in der Folge stellt man sich den S-Bahn-Anschluss bis nach Heidenheim vor.

Landrat Reinhardt will jedenfalls nicht locker lassen in Sachen Brenzbahn: „Mein Ziel ist es, das wir über die Zukunftsfähigkeit der Brenzbahn endlich Klarheit bekommen.“ Reinhardt erinnert in diesem Zusammenhang an die positive Abstimmung zugunsten von Stuttgart 21. Diese sei mit der Petition erfolgt, dass der ländliche Raum, dazu zähle er auch Heidenheim, eine bessere Anbindung an die Hauptknotenpunkte erhalte. „Wir wollen nun, dass Land und Bund ihr grundsätzliches O.k. geben und dass das Regio-S-Bahn-Projekt weiter voran getrieben wird.“