Unser Büchertipp:
1919 bis 2019
Die Schmalspurbahn Marbach–Beilstein–Heilbronn
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2024
Die schöne Württembergerin und ihre Vorgänger
150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
18.10.13 09:44 Uhr Alter: 11 Jahre
Schienen jetzt auf der Höhe - Gleisbau im Gewerbegebiet Vohenstein
Von: Michael Brendel
HERBRECHTINGEN. Schweres Gerät machte jetzt im Gewerbegebiet Vohenstein lautstark auf sich aufmerksam: Um einen Schienenstrang des Industriestammgleises einen halben Meter anzuheben, war die Kraft einer kraftstrotzenden Stopfmaschine vonnöten.

Den Weg bereitet: Lkw haben demnächst freie Fahrt zur neuen Logistikhalle im Vohenstein. Foto: Jennifer Räpple.

Stopfmaschine. Was nach einer Gerätschaft zur Herstellung von Zigaretten klingt, nimmt sich im Gleisbau als tonnenschweres Ungetüm aus. Ohne dessen gebündelte Kraft wäre undenkbar, was im Vohenstein binnen weniger Stunden vonstatten ging: Auf 150 Metern Länge musste einer der drei Arme des Industriestammgleises um 50 Zentimeter angehoben werden. Das ist die Voraussetzung dafür, dass in Zukunft Lkw die neue Logistikhalle der Sturm-Schwarz Logistik GmbH & Co. KG ansteuern können.

Die bewegten Massen sind gewaltig: 400 Tonnen Glasschotter verleibte sich die Stopfmaschine nach und nach ein. Anschließend verteilte sie das Material unter den Schwellen und verdichtete es.

Pro Stunde lässt sich auf diese Weise ein 120 Meter langes Gleis fünf Zentimeter anheben, rechnet Jochen Gerstlauer vom Fachbereich Bau vor. Folglich zog sich das nicht zu überhörende Geschehen länger als einen normalen Arbeitstag hin.

Als nächster Schritt folgt jetzt der Einbau sogenannter Strail-Platten zwischen den Schienen im Querungsbereich. Gerstlauer zufolge zeichnen sie sich herkömmlichen Betonplatten gegenüber durch ihre Wartungsfreundlichkeit aus. Während der voraussichtlich noch etwa zwei Wochen andauernden Arbeiten bleibt das Industriestammgleis jeweils von 8 bis 18 Uhr gesperrt.

Unterdessen ist das Betonskelett der 18 000 Quadratmeter großen Logistikhalle mittlerweile unter Dach und Fach. Geht der Aufbau des Innenlebens ebenso reibungslos vonstatten, wird das Ziel zu halten sein, mit Beginn des kommenden Jahres den Betrieb aufzunehmen.