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10.10.09 23:08 Uhr Alter: 15 Jahre
Vom Brenz-Standort direkt zum Seehafen
Von: Marc Hosinner / HZ
BSH und DHL entwickeln umweltfreundliches Transportkonzept – erster Testzug aus Hamburg eingefahren

Die Bosch- und Siemens Hausgeräte GmbH setzt im Bereich Logistik zusammen mit der Deutschen Post DHL auf ein umweltfreundliches Transportsystem. Frachten sollen von der Straße auf die Schiene verlegt werden. In der Schwage sind dazu noch Umbauarbeiten nötig. Foto: bsh

GIENGEN. Der erste Testzug rollte in dieser Woche im BSHLogistikzentrum mit neun Containern ein: Zusammen mit der Deutschen Post DHL startet die Bosch- und SiemensHausgeräte GmbH die Bahnverladung für Seefrachtgüter. Dies soll nicht zuletzt der Umwelt zugute kommen.

Bislang wird die Fracht wöchentlich mit 120 Lastwagen vom BSHStandort zuerst zu den Containerterminals in Ulm-Dornstadt oder Kornwestheim geliefert. Von dort ging es dann zu den Seehäfen Bremerhaven oder Hamburg. Mit der Verlagerung auf die Schiene erfolgt der Transport der Im- und Exportgüter zwischen Hafen und Werk ohne Zwischenstopp.

Die Testphase für das Vorhaben hat begonnen. Nach nötigen Umbauarbeiten sollen dann im Logistikzentrum der BSH Züge mit einer Länge von bis zu 700Metern einrollen. „Das wird dann sicherlich ein Schauspiel“, so Frank Ratter, kaufmännischer Leiter am Giengener Standort im Bereich Logistik.

Etwa im kommenden Frühjahr, so Ratter, sollen die dafür nötigen Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Die Investition liege in einer Größenordnung von mehr als einer Million Euro. Jetzt werde das Projekt ausgeschrieben. Geplant seien neue Gleise auf einer Länge von etwa 600Metern sowie die Erneuerung der Rangierfläche für den Container-Stapler.

Die Verlagerung von der Straße auf die Schiene ist nach Angaben von BSH und DHL gut für die Umwelt.

„Mit dem Railservice können wir unsere Produkte bei gleichbleibender Laufzeit im Vergleich zum Lkw-Transport wesentlich umweltfreundlicher befördern“, erklärt Hans-Gerd Bauerfeind, Leiter der Logistik der BSH München.

„Außerdem werden wir durch die guten Ankunfts- und Abfahrtszeiten noch flexibler und können noch kurzfristiger disponieren.

Das ist die ideale Basis für unser nachhaltiges Wirtschaften in der Zukunft“, so Bauerfeind. Die KohlendioxidEmissionen könnten durch den Schienentransport um bis zu 60 Prozent im Vergleich zur Lieferung auf der Straße reduziert werden. Statt 60 Gramm Kohlendioxid pro Tonnenkilometer sollen dann nur noch 24 Gramm Kohlendioxid anfallen. Im Vergleich zum Transport mit Lastwagen sollen sich die Laufzeiten nicht ändern.

Frank Ratter sieht im Ausbau der Verlagerung auf die Schiene einen weiteren Schritt in die Sicherung des Standortes an der Brenz. Dieser wurde auch durch einen kürzlich erfolgten – wir berichteten – symbolträchtigen Scherenschnitt im Logistik-Zentrum in der Schwage gestärkt, als nach dreimonatiger Bauzeit ein weitläufiger Umschlagplatz für Lkw-Aufleger und Wechselbrücken seiner Bestimmung übergeben wurde. Für die Entwicklung der BSH-Logistik lägen nach der Realisierung des neuen Vorhabens sowohl im Bereich SchienenTransport als auch auf der LkwBeförderung optimale Bedingungen vor.